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Diese Warnung, dass Bitcoin bald „wertlos“ sein wird, ist falsch


Abgesänge auf den Bitcoin haben lange Tradition, wenn es mit den Kursen derart steil bergab geht, wie es in den letzten Tagen und Wochen der Fall war. Im Internet gibt es Websites, die „Todesanzeigen“ für die Digitalwährung sammeln. Eine der aktuellsten kommt dabei aus China – was bei genauem Hinsehen aber nicht mehr überrascht.

Während sich der Bitcoin nach seinem Dip unter die 20.000-Dollar-Marke am Wochenende zuletzt etwas stabilisieren konnte, hat die staatlich kontrollierte chinesische Zeitung Economic Daily am Mittwoch vor weiteren empfindlichen Verlusten gewarnt. Spätestens seit die South China Morning Post den Artikel aufgegriffen hat, schlägt dieser auch international hohe Wellen.

Die Autoren holen darin zum Rundumschlag aus. Investoren sollten sich des Risikos bewusst sein, dass der Bitcoin-Preis „auf null fällt“.

„Bitcoin ist nichts anderes als eine Reihe digitaler Codes, und seine Renditen stammen hauptsächlich aus dem Kauf zu niedrigen und dem Verkauf zu hohen Preisen“, schreibt Economic Daily. „Wenn in Zukunft das Vertrauen der Anleger schwindet oder souveräne Länder Bitcoin für illegal erklären, wird er zu seinem ursprünglichen Wert zurückkehren, was schlicht wertlos ist.“

Der Westen ist schuld

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Florian Homm

Schuld daran sei der Mangel an Regulierung in westlichen Ländern, allen voran natürlich den USA. Dadurch sei ein hochgradig gehebelter Markt „voller Manipulation und pseudo-technologischer Konzepte“ entstanden, so das Staatsmedium.

Die chinesische Regierung hat nach und nach nahezu alle Aktivitäten mit dezentralen Kryptowährungen wie dem Bitcoin verboten – einschließlich Mining und Handel im vergangenen Jahr. Beinahe zeitgleich wurden dafür Pläne für die Einführung einer staatlich kontrollierten Digitalwährung, dem digitalen chinesischen Yuan (e-CNY), bekanntgegeben und vorangetrieben.

Ziemlich durchsichtige Nummer

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China pusht den E-Yuan und kann dabei offenbar keine Konkurrenz durch unabhängige Kryptowährungen brauchen. So gesehen kommt die Warnung vor dem „wertlosen“ Bitcoin wenig überraschend und dürfte insbesondere auf eigenen Interessen ruhen. Zumal der Krypto-Handel durch chinesische Bürger trotz Verboten und Strafandrohung nicht vollständig versiegt ist.

Fairerweise muss man natürlich einräumen, dass der Kryptomarkt mit dem jüngsten Crash eine Steilvorlage für kritische Stimmen geliefert hat und längst nicht nur chinesische Staatsmedien Zweifel an der Zukunft von Bitcoin und Co hegen.

Das Argument, Bitcoin sei wegen seines digitalen Charakters per se wertlos, ist jedoch besonders fragwürdig und stellt die gesamte Digitalwirtschaft in Frage. Denn im Kern basieren auch ganze Internet-Konzerne wie Meta und Alphabet oder deren chinesische Pendants Weibo und Baidu „nur“ auf ein paar Zeilen Code.

Die Warnung, dass der Bitcoin wertlos werden könnte, trifft gerade im sehr schwachen Marktumfeld einen Nerv und sorgt für zusätzliche Unsicherheit bei den Investoren. Mit Blick auf die jüngsten Verluste sind Kritik und Skepsis an der Digitalwährung durchaus nachvollziehbar. Beim Economic-Daily-Bericht scheint aber klar die Agenda der chinesischen Regierung durch.

DER AKTIONÄR geht weiterhin nicht davon aus, dass der Bitcoin wieder verschwinden wird. Das angeschlagene Chartbild und der anhaltende Makro-Gegenwind lässt jedoch eine längerfristige Seitwärtsphase wie im „Krypto-Winter“ 2018 befürchten. Neueinsteiger und investierte Anleger müssen daher viel Geduld und reichlich Überzeugung mitbringen.

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Hinweis auf Interessenskollision:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.

Der Chefredakteur der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.

Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.

Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR Depot" von DER AKTIONÄR.   

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Author: Dr. Margaret Hansen

Last Updated: 1704406922

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